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WIR SIND HELDEN. BEI UNS 49 Früher kauften Männer in der Midlife-Crisis einen Porsche und fuhren nach Mailand. Heute zwängen sich betagte Herren in hautenge Lycra-Hemdchen, steigen auf ihre Rennmaschinen und brettern nach Meran. 270 Kilometer – 3.500 Höhenmeter. An nur einem Tag. Nach der Alpenüberquerung fühlen wir uns mit einem Tegernseer Bier in der Hand, als hätte jeder von uns die Tour de France gewonnen. Dass wir zuvor mit Krämpfen und Tränen zu kämpfen hatten, darüber spricht natürlich keiner. Warum auch? Schließlich fühlen wir uns als pedalierende Heroes, als strampelnde Gladiatoren! Die Nacht ist die Hölle! Immer und immer wieder beschäftigt mich die eine Frage: „Schaffe ich es wirklich, 270 Kilometer am Stück Rad zu fahren, oder übernehme ich mich dabei völlig?“ Gut, ich selbst halte mich für einen wahnsinnig fitten und unfassbar austrainierten Mitvierziger. Die Frage ist nur: Welcher Mann jenseits der 40 hält sich nicht für den „fittest guy on earth“? Ab und zu überkommt mich dann doch eine Portion Selbstzweifel. Spätestens als ich die Mail von Heiko Wild, dem Chef des wohl besten Rennradladens Deutschlands – „Bikedress“ – und Veranstalter des „One Day Transalp“, gelesen habe: „Wer den Schnitt nicht schafft, kann jederzeit abbrechen, ist aber selber dafür verantwortlich, seine Rückreise zu organisieren oder auf eigene Faust weiterzufahren“, so heißt es. Übersetzt: Junge, strample – oder go home! Das sind meine letzten Gedanken, dann schlafe ich doch noch ein. 4 Stunden später klingelt mein Wecker. Es ist 4 Uhr in der Früh. Matchday. Neben mir haben sich noch mehr als 3 Dutzend „Mamils“ (middle-aged man in lycra) angemeldet. Nach ein paar Power-Worten des 1,90 Meter großen „Bikedress“-Capitano Heiko klicken 96 Schuhe in die Pedale – und radeln los! Auf dem Weg Richtung Süden steigt die Sonne zwischen den Feldern empor, noch sind die Straßen leer. Wie ein Bienenschwarm surren unsere Rennmaschinen. Die Stimmung könnte nicht besser sein. Was gibt es Schöneres, als mit Rennradbekloppten nach „Bella Italia“ zu ballern? Um 10 Uhr abends liegen wir alle im Bett. Kaputt und glücklich. Die einzige Frage, die ich mir noch stelle, bevor ich einschlafe: Wann fahren wir 2023 wieder nach Meran? TEXT | ANDREAS HASLAUER FOTOS | SEBASTIAN STIPHOUT „DURCHNÄSST, DURCHGESCHWITZT – EINFACH KOMPLETT DURCH – ERREICHEN WIR MERAN UND KÖPFEN DIE MITGEBRACHTEN TEGERNSEER BIERE.“ Cayenne Coupé E-Hybrid: Kraftstoffverbrauch gewichtet kombiniert: 4,1 – 3,2 l/100 km (WLTP); CO₂-Emissionen gewichtet kombiniert: 92 – 73 g/km (WLTP); Stromverbrauch gewichtet kombiniert: 26,5 – 25,4 kWh/100 km (WLTP); Elektrische Reichweite (EAER): 39 – 43 km; Elektrische Reichweite Stadt (EAER Stadt): 40 – 47 km; Stand 04/2023 „ICH FÜHLE MICH WIE IM SIEBTEN HIMMEL.“

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